Vegetationskartierung
(in Zusammenarbeit mit INSTITUT FÜR WALDBAU, UNIVERSITÄT GÖTTINGEN, Prof. W. Schmidt und mit Herrn Dr. G. Mattern)
Als Basis für künftige faunistische und vegetationskundliche Untersuchungen wurde im deutschen Teil des Naturwaldreservates Adelsberg-Lutzelhardt der Pflanzenbestand mit insgesamt 241 Arten (Gefäß- und Farnpflanzen) erfasst. Etwa nur ein Fünftel dieser Arten sind typische Vertreter von Laub- und Nadelwäldern (Baumarten und Bodenflora), die Hälfte dagegen werden als Folge verschiedener Störungen als nicht typische Waldarten eingestuft. Als Störungen gelten z.B. frühere Pflegemaßnahmen, die Anlage von Holzlagerplätzen oder Bodenverdichtungen durch Befahrungen. Langfristige Einflüsse auf die Artenvielfalt werden durch Wegtrassen und vor allem durch das im Zusammenhang damit eingebrachte gebietsfremde Wegebaumaterial gesehen.
Der überwiegende Teil des rund 200 Hektar großen Gebietes wird aufgrund der floristischen Kartierung als typischer Hainsimsen-Buchenwald eingestuft mit vereinzelten Sonderstandorten wie Steinflure und Moorstandorte.
Im Untersuchungsgebiet kommen vier als gefährdet bzw. stark gefährdet eingestufte Pflanzenarten vor: Königsfarn (Osmuda regalis), Lanzettblättrige Glockenblume (Campanula baumgartenii), Kriechendes Netzblatt (Goodyera repens) und Herzblatt (Parnassia palustris).
Ein zusätzlicher zweitägiger Begang des Gebietes durch einen Moosspezialisten hat eine Artenvielfalt von 112 Moosarten ergeben, wovon 20 als Rote Liste-Arten geführt werden. Diese außergewöhnlich hohe Artenzahl wird auf die hohe Luftreinheit zurückgeführt.
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